Klimaanpassung im Gebäudebestand ist dringend nötig – gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, Mieter\*innen nicht zu überfordern. Gemeinsam mit der landeseigenen Gesobau habe ich über mögliche Lösungen gesprochen.
Die landeseigene Gesobau ist eine der größten Vermieterinnen in Pankow – mit vielen Altbauwohnungen, die energetisch modernisiert werden müssen, damit die Nebenkosten auch in Zukunft bezahlbar bleiben.
Ich habe mich mit Lars Holborn getroffen, dem Geschäftsbereichsleiter der Gesobau für Weißensee und Pankow, um mit ihm darüber zu sprechen, wie sich Milieuschutz und Klimaanpassung miteinander vereinbaren lassen – und wie die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften dazu beitragen können, unsere Kieze auf die neuen klimatischen Bedingungen vorzubereiten. Denn gerade sie können mit ihren vielen Liegenschaften einen großen Beitrag leisten, um unsere Stadt lebenswerter und klimaresilienter zu machen.
Die Gesobau möchte ihre Gebäude energetisch modernisieren – nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes, sondern auch mit Blick auf künftig steigende Nebenkosten und die kommunale Wärmeplanung. Durch den EU-Emissionshandel werden CO2-intensive Heizmethoden wie Gas und Öl bald deutlich teurer. Auch für den Ausbau von Nahwärmenetzen ist es entscheidend, dass die angeschlossenen Gebäude möglichst wenig Wärme verbrauchen – denn sonst reicht die Transportkapazität nicht aus, um alle Haushalte ausreichend zu versorgen. Mit guter Dämmung, Niedertemperaturheizkörpern oder Fußbodenheizungen und Wärmepumpen können die Wohnungen auf diese Entwicklungen vorbereitet werden.
Solche Baumaßnahmen können jedoch die Kaltmieten erhöhen – weshalb sie in Milieuschutzgebieten oft nicht genehmigt werden. Wir müssen daher Wege finden, energetische Modernisierung im Bestand mit sozial verträglichen Mieten zu verbinden. Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften sind dabei wichtige Partner, denn ihr Ziel ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum.
Wenn wir unsere Stadt zukunftsfest machen wollen, brauchen wir Investitionen in den Bestand – sozial ausgewogen, klimagerecht und mit Augenmaß.