Jeder Hektar ist ein Hektar zu viel

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Foto: vvills via unsplash

Der Senat hat meine Schriftliche Anfrage zu Waldschaden durch den Bau der TVO beantwortet. Meine Anfrage zeigt:

  • mehr Waldverlust als zunächst behauptet
  • mangelnde Ausgleichsmaßnahmen in Anbetracht der Klimakrise, erst in Jahrzehnten wirksam
  • Ausgleichsmaßnahmen auf der Trasse für die NVT und somit sinnlos

Bisher hat der Senat behauptet, es würden 16,6 Hektar Wald zerstört – auf Nachfrage muss er nun bestätigen, dass es um deutlich mehr Waldfläche geht: 16,6 Hektar für die Trasse und 5,4 Hektar nur für die Bauarbeiten. Also werden insgesamt 22 Hektar Waldfläche gerodet. Dadurch wird jahrzehntelang intakten Waldfläche fehlen.

Kein ausreichender Ausgleich

Es werden zwar Ausgleichsmaßnahmen wie Aufforstungen durchgeführt, diese beginnen aber erst nach Fertigstellung der TVO und auch dann wird es mindestens 25 Jahre dauern, bis ein Ausgleich im Sinne der Ökosystemleistungen auch nur annähernd erreicht wird (u.a. Wasserspeicherung, Kühlung, Lebensraum, Erholungsraum). Dazu kommt, dass Ausgleichsflächen auch auf der Trassenstrecke der Nahverkehrstangente geplant werden, wo sie mit deren Bau dann wieder verschwinden.

Der Senat behauptet zwar immer wieder, „Mobilitätsbedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden in den Blick zu nehmen“. Allerdings zeigt diese Anfrage erneut die straßenfokusierte Verkehrspolitik von schwarz-rot – und die Inkaufnahme der Umweltschäden, die diese mit sich bringt. Vorallem in Zeiten von Klimakrise und Hitzejahren ist das fatal. Jeder gerodete Hektar Wald einer zu viel!

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